Alfa Forum Schweiz - Einzelnen Beitrag anzeigen - Warum testet keiner den neuen 1750 TBi ?
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Alt 10.07.2009, 19:29
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Alfa Romeo setzt im 1.8 TBi-Motor erstmalig Scavenging-Verfahren ein

Alfa Romeo zeigt, dass beachtliche Drehmomentverläufe nicht nur ein Markenzeichen von Dieselmotoren sind. Mit dem 1.8 TBi 16V-Ottomotor bieten die Turiner ein neues, aufgeladenes Vierzylinder-Aggregat an, dessen Leistungsentfaltung bislang wesentlich größeren Motoren vorbehalten war. Charakteristisch für das neue Konzept ist eine maximale Leistung von 147 kW bei 5000/min und ein maximales Drehmoment von 320 Nm, das bereits bei 1400/min anliegt und bis 3750/min auf diesem Niveau bleibt. Damit verbunden sind eine sehr spontane Leistungsentfaltung aus dem Drehzahlkeller heraus sowie eine hohe Laufkultur und Elastizität. Ein Turboloch ist dem 1742 ccm-Motor unbekannt. Um diesen Antritt knapp über der Leerlaufdrehzahl zu erreichen, bedient man sich des sogenannten "Scavengings", einer Ventilüberschneidung, die auf der Einlasseite bis zu 60 Grad und auf der Auslassseite maximal 52 Grad beträgt.

Im unteren Drehzahlbereich sorgt das über zwei Nocken-Phasenwandler geregelte, gleichzeitige Öffnen von Ein- und Auslassventilen für ein direktes Überströmen von bis zu 30 Prozent Spülluft in den Abgaskanal. Im speziell ausgeformten Krümmer vermischt sich das Frischgas mit den Abgasen eines anderen Zylinders, wobei deren Bestandteile durch den zugeführten Sauerstoff exotherm nachverbrennen. Ergebnis sind ein höheres, auf den Turbolader wirkendes Gasvolumen und bessere Abgaswerte.

Um den hohen Temperaturen von mehr als 1000 Grad Celsius standzuhalten besteht der Lader auf der Turbinen- und Verdichterseite aus speziellem Stahl. Das Turbinengehäuse ist mit dem ebenfalls temperaturbeständigen Stahlgusskrümmer direkt verschweißt. Wie Zulieferer BorgWarner betont, erhöht dieses Konzept im Vergleich mit Kompressoren oder Abgasturboladern die Energieeffizienz des Triebwerks, da wegen des guten Ansprechverhaltens im niedrigen Drehzahlbereich kein mechanischer Verdichter benötigt wird, der über Kurbelwelle angetrieben wird.

Voraussetzung für dieses Motor-Layout ist neben verstellbarer Ein- und Auslassnockenwelle eine Benzin-Direkteinspritzung, die im neuen Alfa-Motor mit bis zu 150 bar arbeitet und mit jeweils sieben Bohrungen bei Vor- und Haupteinspritzung für eine feine Zerstäubung des Kraftstoffs sorgt. Die Steuerung der Nockenwellenverstellung übernimmt eine leistungsfähige Motorelektronik, die zugleich Zündung, Einspritzzeitpunkt und -menge regelt. Auch die innere Reibung wurde reduziert. Mit modifizierten Kolbenringen soll die tangentiale Belastung verringert werden, besonders leichtgängige Rollenkipphebel übernehmen die Betätigung der 16 Ein- und Auslassventile. Zunächst werden die Baureihen 159, 159 Sportwagon, Brera und Spider mit diesem Motor angeboten. Auch Interessenten eines Lancia Delta bekommen diese Offerte. Im Alfa 159 soll der Verbrauch bei 8,1 Liter pro 100 Kilometer und der CO2-Ausstoß bei 189 Gramm pro Kilometer liegen. Wie es Anfang Mai bei der Vorstellung in Dresden hieß, passt das kompakte Aggregat auch in den Alfa Mito.

Quelle: atzonline.de
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